Chef-Talk mit Lukas Hässig, Wirtschaftsjournalist und Herausgeber der Finanzwebsite «Inside Paradeplatz» und Markus Peyer, Medienanwalt der Kanzlei Ankerlex – Peyer Felder Kahlhöfer Gloor Leumann

Mittwoch, 12. November 2025, 18.00 Uhr, Rest. Certo (1. Stock), Zürich

Seit der Verschärfung des Bankgeheimnisses im Jahr 2015 gilt eine drastische Regel: Wer Informationen veröffentlicht, die aus einer möglichen Bankgeheimnisverletzung stammen, macht sich strafbar – selbst dann, wenn die Enthüllungen kriminelle Machenschaften von Bankkundinnen und -kunden betreffen. Im schlimmsten Fall drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Wie ernst diese Bestimmung den Journalismus trifft, hat Lukas Hässig, Gründer und Betreiber der Finanzplattform Inside Paradeplatz, am eigenen Leib erfahren: Im Frühsommer 2025 durchsuchte die Zürcher Staatsanwaltschaft nicht nur seine Redaktionsräume, sondern auch seine Privatwohnung. Ein beispielloser Eingriff in die Arbeit eines Journalisten – und ein alarmierendes Signal für die Medienfreiheit in der Schweiz. Denn was bedeutet ein solches Gesetz für die tägliche Arbeit von Journalistinnen und Journalisten, die auf Whistleblower und Informanten angewiesen sind? Welche Gefahren entstehen, wenn Quellen kriminalisiert werden – und wo verlaufen die Grenzen zwischen Anonymität und Strafbarkeit? Lukas Hässig bringt seine persönlichen Erfahrungen ein, während der Medienanwalt Markus Peyer die juristische Sicht beleuchtet. Gemeinsam zeigen sie, wie fragil die Balance zwischen Recht und Pressefreiheit geworden ist – und welche Konsequenzen dies für die Zukunft des Journalismus hat. Arthur Rutishauser moderiert das Gespräch.